Eine der bedeutendsten Figuren des antiken Rom ist der damalige Feldherr und Politiker Gaius Julius Cäsar (100 v. Chr. – 44 v. Chr.). Seine große Anzahl an siegreichen Feldzügen, insbesondere bei der Eroberung Galliens, machte ihn zu einem der größten Militärkommandanten. Seine politische Laufbahn führte ihn zunächst zur inoffiziellen Regierung Roms als Teil des ersten Triumvirats und später zur alleinigen Herrschaft als “Diktator auf ewig”. Als Diktator zeichnete er sich für viele Änderungen verantwortlich, so kämpfte er beispielsweise gegen die verbreitete Armut. Hier findest du die wichtigsten Erfolge von Julius Cäsar.
1. Die Eroberung Galliens gilt als seine Größte militärische Leistung
In militärischer Hinsicht ist Cäsar für die Eroberung Galliens berühmt. Die gefürchteten einheimischen Völker Galliens waren militärisch ähnlich stark wie die Römer. Im Krieg gegen sie profitierte Cäsar von den Differenzen zwischen den Stämmen. In der Endphase des Krieges schlossen sich die Gallier zwar zusammen – verantwortlich hierfür war der Häuptling des Arverni-Stammes, Vercingetorix – es war jedoch zu spät. Durch den Sieg in den Gallischen Kriegen (58 v. Chr. – 50 v. Chr.) hatte Rom nun Kontrolle über das Rheingebiet und dehnte sein Herrschaftsgebiet auf ganz Gallien (heute Frankreich und Belgien) aus.
2. Julius Cäsar gilt als einer der größten Militärkommandanten der Geschichte
Der Militärdienst Cäsars fing mit der Belagerung von Mytilene im Jahr 81 v. Chr. an. In damals sehr jungen Jahren erhielt er die Bürgerkrone, eine hohe militärische Ehrung. Während der Gallischen Kriege marschierte er zweimal in Großbritannien ein und verhalf einem König zur Herrschaft, der ein freundschaftliches Verhältnis zu Rom pflegte. Im Großen Römischen Bürgerkrieg nahm er an mehreren Kämpfen gegen Pompejus und den Senat teil. Trotz deutlicher Unterzahl konnte er in der entscheidenden Schalcht von Pharsalus (48 v. Chr.) Pompejus bezwingen, der seinerseits einige militärische Errungenschaften vorzuweisen hatte. Auch den ägyptischen Pharao Ptolemäus XIII. brachte Cäsar in der Schlacht am Nil (47 v. Chr.) zur Strecke. Er setzte anschließend Kleopatra als Königin von Ägypten ein. Diese Taten machten Cäsar zu einem der größten Militärbefehlshaber der Geschichte.
3. Julius Cäsar stieg 59 v. Chr. zum Konsul von Rom auf.
Nicht etwa wegen einer Familie von hohem Ansehen, sondern wegen militärischer Leistungen und wegen seiner politischen und rhetorischen Talente wurde Julius Cäsar zu einer der wichtigsten Personen Roms. Sein politischer Weg führte ihn zum Quästor, dann zum Ädilen und schließlich zum Prätor. 60 v. Chr. schloss er ein inoffizielles Bündnis mit Crassus, dem als reichster Mann der römischen Geschichte bekannten Militärgeneral und Politiker, sowie mit Pompejus, einem für militärische Heldentaten bekannten Politiker. Dieses Triumvirat ermöglichte ihnen die inoffizielle Herrschaft über die römische Republik. Im Zuge dessen wurde Cäsar 59 v. Chr. zum Konsul ernannt, er hatte somit das höchste politische Amt Roms inne.
4. Er war der mächtigste Mann in der römischen Republik.
Der Tod von Crassus 53 v. Chr. stellte das Ende des ersten Triumvirats dar. Pompejus änderte daraufhin seine Positionierung und wendete sich mit dem römischen Senat gegen Cäsar. Es kam zum Großen Römischen Bürgerkrieg, in dem Cäsar Pompejus und dessen Gefolgsleute niederschlug, was ihn zum unumstrittenen Herrscher Roms machte. Zu Beginn des Bürgerkriegs wurde Cäsar erstmals zum Diktator ernannt. Nach Ende des Krieges wurde er schließlich zum Diktator auf ewig auserkoren. Durch diesen Titel war Cäsar mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet, insbesondere in Krisen. Er hielt auch die Macht des Tribunals auf unbestimmte Zeit, was die anderen Tribunen daran hinderte, sich in sein Handeln einzumischen.
5. Julius Cäsar ergriff eine Reihe populärer Maßnahmen, um die Armen zu entlasten
Cäsar gab Land an etwa 20.000 arme Familien, die drei oder mehr Kinder hatten und gründete neue Dörfer für die Veteranen seiner Armee. Um gegen die Arbeitslosigkeit zu kämpfen, offerierte er arbeitslosen Menschen Arbeitsplätze an öffentlichen Bauprojekten. Eine weitere Maßnahme war die Anordnung, dass Großgrundbesitzer mindestens ein Drittel ihrer Arbeiter als freie Männer statt als Sklaven engagieren sollten. Um arme Pächter zu entlasten, setzte er ein Jahr lang die Pacht für Wohnungen niederen bis mittleren Preises aus. Zur Unterstützung der inländischen Produktion erhöhte Cäsar die Zölle auf Luxusimporte. Er erließ auch die seit Beginn des Bürgerkriegs fälligen Zinsen, wodurch ungefähr ein Viertel der Schulden wegfielen.
6. Er initiierte die Integration der römischen Gebiete außerhalb Italiens
Der Sozialkrieg (91-88 v. Chr.) sorgte dafür, dass Menschen außerhalb Italiens keine vollen Staatsbürgerrechte erhielten, da sie nicht als “römisch” galten. Cäsar erlaubte die römische Staatsbürgerschaft deutlich großzügiger, wodurch er das römische Reich zu einer Einheit bringen wollte. So wurde beispielsweise allen Einwohnern des zisalpinischen Galliens die römische Staatsbürgerschaft zugestanden. Cäsars Adoptivsohn Augustus vollzog diesen Prozess der Integration schließlich als erster römischer Kaiser. Julius Cäsar regelte und systematisierte auch die kommunale Verwaltung in ganz Italien.
7. Er war zu seiner Zeit ein führender römischer Redner und Prosaautor.
Neben seinen politische und militärischen Leistungen galt Cäsar damals als einer der begabtesten Prosaautoren und Redner in Latein. Die Laudatio Iuliae amitae, eine Trauerrede zu Ehren seiner verstorbenen Tante Julia, gehört zu seinen bekannten Werken. Ebenfalls sehr bekannt sind “Commentarii de Bello Gallico” (Kommentare zum Gallischen Krieg), “Commentarii de Bello Civili” (Kommentare zum Bürgerkrieg) und Anticato. Cäsars rhetorische Begabung und seine Kriegsberichte steigerten sein Ansehen. Durch seine simple, direkte Prosa wurde seine Darstellung des Gallischen Krieges ein wichtiges Element im heutigen Lateinunterricht. Zumeist ist “Commentarii de Bello Gallico” der erste authentische Text, den Schüler im Lateinunterricht bearbeiten. Julius Cäsar war auch Autor mehrerer Gedichte, von denen allerdings keines überliefert ist.
8. Er unternahm Schritte zur Milderung der Finanzkrise in Rom
Die vorherigen Bürgerkriege lösten in Rom Finanzkrisen aus, als Cäsar Diktator wurde. Da die Leute viele Münzen hortete, herrschte ein Münzmangel. Zudem brachen die Immobilienwerte zusammen. Cäsar setzte ein Gesetz wieder ein, dass den Besitz von mehr als 60.000 Sesterzen in Bar verbot. Er verordnete außerdem, dass Immobilien zum Vorkriegswert zur Rückzahlung angenommen werden mussten. Er verabschiedete auch ein Gesetz, das Beschränkungen für prunkvolle Kleidung, Beerdigungskosten und Bankette vorsah.
9. Seine berühmteste Reform ist die Einführung des Julianischen Kalenders
Insgesamt zählte das normale Jahr im römischen Kalender 355 Tage in 12 Monaten. Damit der Kalender den Jahreszeiten entsprechend verläuft, wurde in einigen Jahren ein 13. Monat mit 27 oder 28 Tagen eingefügt. Daraus geht hervor, dass der römische Kalender nicht exakt war. Er wurde zudem zu politische Zwecken manipuliert, die Einschaltungen liefen nicht systematisch ab. Julius Cäsar entwickelte einen neuen Kalender nach ägyptischem Vorbild, der durch die Sonne geregelt wurde. Ein Jahr dauerte nun 365,25 Tage, das Vierteljahr wurde durch einen zusätzlichen Tag Ende Februar jedes vierte Jahr wieder ausgeglichen. Der Julianische Kalender wurde am 1. Januar 45 v. Chr. eingeführt und blieb lange der vorherrschende Kalender in Europa, bis der Gregorianische Kalender ihn leicht verfeinerte.
10. Die alten Städte Karthago und Korinth wurden auf seinen Befehl hin wieder aufgebaut.
Im Dritten Punischen Krieg 146 v. Chr. wurde Karthago von der Römischen Republik zerstört. Die antike Stadt war die Hauptstadt der alten karthagischen Bevölkerung. Cäsar errichtete an gleicher Stelle zwischen 49 und 44 v. Chr. eine neue Stadt Karthago. Am Ende des Jahrhunderts wohnten dort schließlich 500.000 Menschen, was Karthago zur zweitgrößten Stadt in der westlichen Hälfte des römischen Reichs machte. Die antike Stadt Korinth, die auch von den Römern zerstört wurde, wurde ebenfalls von Cäsar neu errichtet. Cäsar realisierte zahlreiche Bauprojekte, zum Beispiel sein Forum mit seinem Tempel der Venus Genetrix.